Spannende Kirchengeschichte



"Apostolische haben eine spannende Geschichte"



Vorsitzender des Netzwerks Apostolische Geschichte, Mathias Eberle ...



... referierte über die apostolische Kirchengeschichte.



39 Teilnehmer unterschiedlicher Religionsgemeinschaften waren zu Gast ...



... und tauschten sich auch in der Kaffepause über ihre eigenen Erfahrungen aus.




Im Vorraum wurden verschiedene Exponate aus der Kirchengeschichte ausgestellt.




Mobiler Altar der NAK Oerlinghausen mit Abendmahlskelchen.



Altes Harmonium mit Pedalwindanlage



Replik eines liturgischen Gewandes "Priester-Evangelist", nach Vorbildern der katholisch-apostolischen Gemeinden 2013 erstellt















(4.2.2016) Am Samstag, den 30. Januar 2016 fand in der Gemeinde Berlin- Humboldthain (Mitte) erstmals ein Themennachmittag zur apostolischen Kirchengeschichte statt. Ziel der Veranstaltung war es, einen Einblick in die Wurzeln und die Vielfalt der apostolischen Bewegung seit Anfang des 19. Jahrhunderts zu geben. Insgesamt folgten 39 Interessierte der Einladung. Neben Mitgliedern der Gemeinde vor Ort sowie weiterer neuapostolischer Christen nahmen unter anderem auch Mitglieder der Apostolischen Gemeinschaft und der Gemeinschaft „Apostelamt Juda – Gemeinschaft des göttlichen Sozialismus“ teil. Inhaltliche Schwerpunkte bildeten zwei Vorträge: 1. „Wichtig oder lästig - Unser Umgang mit unserer Kirchengeschichte“ und 2. „Die Botschaft und die Erklärung zur Versöhnung zwischen Apostolischer Gemeinschaft und Neuapostolischer Kirche“.

 
Netzwerk Apostolische Geschichte e.V. zu Gast

Um eine seriöse und fundierte Betrachtung dieser Themen zu gewährleisten, hatte der Gemeindeleiter, Klaus-Peter Waschke, Mathias Eberle, Vorsitzender des Netzwerks „Apostolische Geschichte e.V.“ (http://www.apostolische-geschichte.de/) als Referent gewinnen können. Der gemeinnützige Verein „Netzwerk Apostolische Geschichte e.V.“ mit inzwischen über 100 Mitgliedern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wissenschaft und Forschung im Bereich der apostolischen Kirchengeschichte zu fördern. Ziel der Arbeit des Vereins ist es, die apostolische Geschichte in ihrer gesamten Breite möglichst sachlich und objektiv, unter Beachtung der Standards wissen-schaftlichen Arbeitens und ohne kirchenpolitische Interessen zu verfolgen, zu erforschen sowie Quellen und Forschungsergebnisse der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Inhaltlicher Schwerpunkt des ersten Vortrags war zunächst die Frage, warum die Beschäftigung mit kirchengeschichtlichen Themen überhaupt sinnvoll und notwendig ist. Mathias Eberle stellte in diesem Zusammenhang klar heraus, dass die Beschäftigung mit der apostolischen Geschichte die Voraussetzung sei, um die eigenen Wurzeln zu kennen. Denn die Fragen, woher wir kommen, woher unsere Traditionen stammen, wie Kirche früher gelebt wurde oder was unsere Vorfahren in der apostolischen Bewegung motiviert hat, haben entscheidenden Einfluss darauf, was wir an unsere Nachkommen weitergeben und wie wir die Zukunft der apostolischen Bewegung gestalten wollen, so Eberle. Darauf aufbauend erläuterte er die Wesensmerkmale der apostolischen Bewegung, um auch kurz auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten der in dieser Bewegung versammelten Kirchen einzugehen.

 

Der zweite Vortrag stand dann ganz im Zeichen der „Erklärung zur Versöhnung“ zwischen  Apostolischer Gemeinschaft und Neuapostolischer Kirche, die im Rahmen einer Feierstunde am 29. November 2014 in Düsseldorf gemeinsam verabschiedet wurde. In der Erklärung kommt die Neuapostolische Kirche zu der Bewertung, dass die Botschaft des Stammapostels Johann Gottfried Bischoff (*1871, †1960) aus dem Jahr 1951, wonach die Wiederkunft Jesu noch zu seinen Lebzeiten stattfinden werde,  „keine göttliche Offenbarung“ war. Die Neuapostolische Kirche entschuldigte sich auch ausdrücklich bei allen, die durch diese Botschaft in irgendeiner Form in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Höhepunkte dieser Feierstunde präsentierte Mathias Eberle den Teilnehmern anhand eines filmischen Zusammenschnitts. Im Anschluss gab der Gemeindeleiter der Apostolischen Gemeinschaft in Berlin, der ebenfalls anwesend war, noch einen Einblick in deren Gemeindeleben.

"Bedarf an Aufklärung nicht zu unterschätzen"

In der Pause zwischen den beiden Vorträgen sowie im Anschluss an das Programm stand bei einem Imbiss Zeit zur Verfügung, um Eindrücke und persönliche, teils auch leidvolle Erfahrungen auszutauschen. In einem Nebenraum hatten die Teilnehmer zusätzlich die Gelegenheit, eine Ausstellung mit Exponaten aus der Geschichte der apostolischen Kirchen zu erkunden. Gemeindevorsteher Waschke dankte Mathias Eberle für diese außergewöhnliche Veranstaltung, zu welcher der Vorsitzende des Netzwerkes extra aus Nordrhein-Westfalen angereist kam. "Auch in den Diskussionen nach den einzelnen Vorträgen wurde deutlich, dass der Bedarf an Aufklärung und Transparenz nicht zu unterschätzen ist", unterstrich der Gemeindevorsteher die Bedeutung des Themennachmittags. Am Ende der Veranstaltung machte sich die Meinung breit, dass die Apostolischen eine spannende Geschichte haben und diese Themenreihe unbedingt fortgesetzt werden sollte. Eine Teilnehmerin verabschiedete sich mit den Worten: „Das waren vier Stunden, die sich wirklich gelohnt haben.“


Die Präsentationen zu den beiden Vorträgen finden sich hier: https://www.me1542.de/.


Text: TZ/KPW

Fotos:  WW