Letzte Ämterversammlung mit Waschke



"Was Freude bringt, kann nie verkehrt sein."
Gemeindevorsteher Waschke verabschiedet sich bei Amts- und Funktionsträgern




















 

(25.10.2016) "Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt" - mit Psalm 26 eröffnete Klaus-Peter Waschke am Montag, den 24. Oktober 2016, seine letzte Ämterversammlung. Neben den aktiven Amtsträgern der Gemeinde lud der Gemeindevorsteher auch alle Funktionsträgerinnen und Funktions-träger ein.

Immer Teil der Gemeinde

"Humboldthain wird von vielen als ein Zufluchtsort verstanden, in dem man aufgenommen und erstgenommen wird", sagte er mit Blick auf das Psalmwort. "Und das hat was mit euch zu tun, weil ihr ein offenes Ohr habt, Zuflucht schenkt", sprach er die ehrenamtlich Aktiven an. Er habe in seiner Amtszeit immer wieder Reaktionen bekommen, dass man in Humboldthain wertgeschätzt werde. "Ob jung, ob alt; ob zugezogen oder Alt-Berliner - Humboldthain ist für viele zu einem Zuhause geworden." Das mache ihn froh und stolz.
Achteinhalb Jahre Gemeindeleitung seien auf den ersten Blick keine lange Zeit, blickte der 64-jährige zurück, und doch komme es ihm vor wie ein halbes Leben. Dankbar sei er vor allem für die vielen engagierten Glaubens-geschwister, mit denen sich Humboldthain so positiv entwickelt habe. Er selbst habe sich immer als Teil der Gemeinde gesehen und nicht als dessen "Häuptling".  

Gemeindeleben vorangetrieben

Zahlreiche Neuerungen wurden in seiner Amtszeit ins Leben gerufen. So trieb er maßgeblich den Ausbau der Öffentlichkeits-arbeit voran. Mit dem Onlinegang der Gemeindewebsite 2009 und dem Start des Magazins ►mittendrin. im Jahr 2013 sollte das Gemeindeleben verstärkt in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

Auch auf das soziale Engagement der Gemeinde richtete er seinen Fokus. Ob Hilfe für Geflüchtete, Kleiderspenden für die Bahnhofsmission Zoo oder Unterstützung der Suppenküche des Franziskanerklosters Pankow - die karitativen Aktionen der Gemeinde wurden größer und vielfältiger. 2013 in einem Aktionsjahr gestartet, hat sich das Engagement verstetigt. So findet mehrmals im Jahr die Aktion "Soup 'n' Talk" statt, mit der Spenden für soziale Projekte gesammelt werden. Mehrere nationale und internationale Organisationen konnten dadurch bereits gefördert werden.

Neujahrsempfang, Bibelkreis, Gemeindewanderungen, Schlummertrunk, Aktivitäten für die Bewahrung der Schöpfung, "Geben & Nehmen" - das Gemeindeleben wurde attraktiver und abwechslungsreicher. Auch die Regelangebote wurden weiterentwickelt. "Die Qualität der Kinderunterrichte hat weiter zugenommen", so Vorsteher Waschke in seiner Rückschau. Er habe sich selten in die Belange der Kinderunterrichte einschalten müssen. Dies sei immer hervorragend gelaufen, dankte er den Verantwortlichen. Auch die Weiterentwicklung im Chor und die Vielfalt der Instrumentalisten, hob er hervor. Dies mache sich nicht zuletzt mit der Etablierung von Musikgottesdiensten und Chorfahrten bemerkbar.

Renovierung der Kircheninnenräume 2012

Doch nicht nur das Innenleben der Gemeinde hat sich verändert. Auch das Kirchengebäude wurde in seiner Amtszeit generalüberholt. Nach über 30 Jahren wurden im Frühjahr 2012 die Innenräume der Kirche überarbeitet, so dass den Gemeindemitgliedern seitdem ein helles, einladendes und behindertengerechtes Kirchengebäude zur Verfügung steht. Während der dreimonatigen Renovierungsphase leitet Evangelist Waschke die Geschicke der Gemeinde im "Exil". Gottesdienst wurden in dieser Zeit mit der Nachbargemeinde Charlottenburg gefeiert.

"Hoffnungsträger, keine Bedenkenträger"

Bei Bezirksapostel Wolfgang Nadolny und dem damals zuständigen Apostel Hans-Jürgen Berndt machte sich Evangelist Waschke zudem für einen personellen Ausbau der Seelsorge stark. So wurden in den vergangenen Jahren fünf Priester und ein weiterer Gemeindeevangelist ordiniert. Zuletzt unterstützten neun Diakone und acht priesterliche Ämter den Gemeindeleiter.

Er würde sich wünschen, wenn Humboldthain eine liberale und vorwärtsgewandte Gemeinde bleibe, richtete der Gemeindeleiter den Blick nach vorn. "Bleibt weiter so aktiv", forderte er alle Gemeindemitglieder auf. "Lasst uns Hoffnungsträger und keine Bedenkenträger sein!" Denn was Freude bringe, könne nie verkehrt sein.



Text: MPW
Fotos: WP