Neuer Gemeindevorsteher beauftragt

Gottesdienst mit Bezirksapostel Krause am 3. Advent 2022












 

(18.01.2023) Erstmals hat Bezirksapostel Rüdiger Krause die
Gemeinde Berlin-Humboldthain besucht. Seit Mai 2022 gehören die neuapostolischen Gemeinden in Berlin und Brandenburg der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland an, die der 62-Jährige seit 2010 leitet. Am dritten Adventssonntag besuchte der Kirchenpräsident die zentrale Berliner Stadtgemeinde und feierte mit ihr Gottesdienst. Anlass seines Besuches war der Wechsel in der Gemeindeleitung.

Dienst mit priesterlicher Nähe und königlicher Distanz

Bezirksapostel Krause beauftragte Priester Stefan Osche zum Gemeindevorsteher und ernannte Priester Timo Ziegler zu seinem Stellvertreter. „Der Vorsteher soll ein Vorbild sein“, sagte der Bezirksapostel in seiner Ansprache. Dies werde in der Glaubenshaltung, in der Haltung zur Kirche und dem Apostelamt sichtbar. „Behalten Sie die ganze Gemeinde im Blick“, riet er und machte zugleich deutlich, dass dies nicht einfach und eine große Herausforderung sei. „Entwickeln Sie ein Gespür dafür, was die Gemeinde zuvorderst braucht. Haben Sie ein großes Herz und seien Sie souverän mit priesterlicher Nähe und königlicher Distanz“, nahm der Bezirksapostel Bezug auf Textstellen der Offenbarung. „Denken Sie auch an Ihre Familie und nehmen Sie sich Zeit – auch an sich selbst darf man denken.“

Zuvor entlastete der Bezirksapostel den Leiter des Kirchenbezirks Berlin-Brandenburg-Westvom Vorsteherauftrag. Bezirksälteste Kasper hat die Gemeinde zuletzt rund ein Jahr lang kommissarisch geleitet. Seit August steht er nun dem Kirchenbezirk vor, dem 17 Gemeinden angehören. Bezirksapostel Krause dankte dem Bezirksältesten für seinen zusätzlichen Einsatz und alle Dienste in der Gemeinde. Bereits im November hatte Apostel Thomas Krack in einem Schreiben die Gemeinde informiert, dass der bisherige Gemeindevorstehervon seinem Auftrag entlastet wird. Der Evangelist leitete seit dem 30. Oktober 2016 die Gemeinde, in der er seit 2010 ehrenamtlich aktiv ist. Auch an ihn richtete der Bezirksapostel einen Gruß und dankte für seinen jahrelangen Dienst.   

Von Hoffnung, Friede und Freude

In seiner Predigt stellte der Bezirksapostel das 15. Kapitel des Briefes des Apostel Paulus an die Römer in den Mittelpunkt und zitierte den 13. Vers: „Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.“ Mit Blick auf das Weihnachfest hob der Bezirksapostel hervor, welche Kraft aus der Hoffnung hervorginge. „Er ist ein Gott der Hoffnung. Welche großartige Bezeichnung.“ Hoffnung bedeute, ein konkretes Ziel vor Augen und die Erfüllung bereits im Blick zu haben, sagte er. Mit der Geburt Christi habe Gott selbst Hoffnung in die Menschheit gelegt. „Und mit dem wiederkommenden Heiland haben wir eine große Perspektive – eine begründete Hoffnung“, rief er der Gemeinde zu. „Wenn man Hoffnung hat, ist das mit Freude verbunden“, nahm er Bezug auf das Bibelwort. Für Freude seien wir auch selbst verantwortlich , sie könnten wir selber herstellen. „Wir brauchen ein Herz, das liebevoll ist. In dieser Zeit, wo viele einsam sind, reicht ein Anruf“, gab er einen lebensnahen Hinweis. Das sei für viele ein riesiges Geschenk und ein Lichtblick, weil man aneinander denkt. „Die Freude, die wir schenken, kehrt ins Herz zurück.“

Dass Freude und Ärger gerade auch in der Weihnachtszeit nah beieinanderliegen, führte den Bezirksapostel zum weiteren Teil des Bibelwortes. „Der Gott der Hoffnung erfülle uns auch mit Frieden“, setze er fort. Als Menschen seien wir nicht im Stande, dauerhaft Frieden zu halten. Es gebe größte Anstrengungen Frieden zu schaffen. Jeder müsse einen Beitrag leisten, um Frieden zu halten, in der Familie, in Beruf, in der Gemeinde und dem Freizeitverein. Gottes Friede reiche weiter als jener unter Menschen.

Dem Heiligen Geist Raum geben

Mit Blick auf den zweiten Teil des Bibelwortes – „dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes“ – regte der Bezirksapostel einen Perspektivwechsel an. „Schauen wir auf das, was wir besitzen dürfen.“ Vieles, was man seit Jahren besitzt, könne ein neues Gewicht bekommen, wenn man die Dinge neu bewerte. „Ein neuer Blickwinkel, ein Wechsel der Perspektive könne Lebenssituationen in ein neues Licht rücken. Mit der Kraft des Heiligen Geistes könnten Dinge verändert und neugestaltet werden. Dabei sei dem Bezirksapostel wichtig, nicht die möglichen Bedenken in den Vordergrund zu stellen. „Ein ‚ja, aber‘ bringt uns nicht weiter und ein ‚man müsste mal‘ blickt auf den anderen.“ Es sei jeder und jede zuerst selbst gefragt mit Freude und Frieden im Glauben mitzugestalten, forderte der Bezirksapostel die Gemeinde auf. „Geben wir dem Heiligen Geist Raum.“

Bezirksapostel Krause spendete an diesem Tag zudem Heidi, die im Mai mit Wasser getauft wurde, das Sakrament der Heiligen Versiegelung.

Text: MPW

Fotos WP